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Nördlingen im 15. Jahrhundert

Die Verteidigung der Reichsfreiheit gehörte zu den wesentlichen Zielen städtischer Politik, wofür die Beteiligung an Bündnissen und Feldzügen verpflichtend war, erhoffte man sich doch im Falle eigener Gefährdung ebenfalls Unterstützung durch den Kaiser oder die Bundesgenossen. Kriegerische Auseinandersetzungen stellten somit eine große Belastung der städtischen Kasse dar.Nach dem Schwäbischen Städtebund trat Nördlingen 1488 in den Schwäbischen Bund ein und sicherte zusammen mit anderen Ständen Schwabens die Erhaltung des Landfriedens. Die Reichsstadt lag inmitten der Grafschaft Oettingen und war neben ihren Bündnisverpflichtungen stets auch damit befasst, ihre reichsstädtische Freiheit vor den unmittelbar konkurrierenden feudalen Territorialherren zu verteidigen: 1440 konnte der legendäre überfall des Grafen Hans von Oettingen vereitelt werden. 1442 mußte Nördlingen den Reiterüberfall des Ritters Anselm von Eyberg während des Scharlachrennens abwehren. 1485 belagerte Herzog Georg der Reiche von Bayern-Landshut sechs Wochen lang die mauerumwehrte Stadt erfolglos.

Neben der Verteidigung der Stadt durch die wehrhaften reichsstädtischen Bürger musste Nördlingen zusätzlich für Truppen und Gelder zur Unterstützung kaiserlicher Interessen aufkommen: Kaiser Friedrich III. erhielt im Kampf gegen Karl den Kühnen während der Belagerung von Neuss 1474 und 1475 finanzielle Zuwendungen von 7663 Gulden und 20.133 Pfund sowie Soldaten gestellt. Weitere Truppenkontingente schickte Nördlingen 1480 gegen Mathias Corvinus von Ungarn oder 1488 zur Befreiung Maximilians I. aus seiner Gefangenschaft in Brügge. Der sog. Städtekrieg der schwäbischen Reichsstädte (1448-1453) belastete Nördlingen finanziell so schwer, dass von den Bürgern die doppelte Vermögenssteuer erhoben werden musste.

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