Museum

FB

Neues

(1668 bis 1834)
Hausnummer:A129
Adresse:Bürggasse 9
Vulgo:zur alten Bürg

Zur ,,Alten Bürg« hieß im Volksmund die Gastwirtschaft zum Helmstuhl (siehe dort).  

Darüber, was ein Helmstuhl ist, gibt auch Fischers Schwäbisches Wörterbuch keine Auskunft. Nach der Nördlinger Spitalrechnung von 1635 kostete ein Helmstuhl 24 Kreuzer, ein Helmmesser 40 Kreuzer. Man darf annehmen, daß der Helmstuhl eine Vorrichtung zum Häckselmachen war, wozu das Helmmesser auf jeden Fall diente.

Eine Nördlinger Chronik berichtet: »1649, den 22. Mai, ist des Hans (Christoph) Ziegelmayrs Haus, der Helmstühle genannt, abgebronnen«. Dieser Ziegelmayr, von Beruf Gastgeb, kaufte 1668 von der Witwe des Augsburger Fuhrmanns Hans Dietrich das Haus Bürggasse 9 (A 129), damals gelegen bei der Herrgottskirche im BadgäBlein. Zweifellos hat er den Namen Helmstuhl auf das Haus gebracht. Die Wirtschaft hieß aber auch die Alte Bürg, eine Bezeichnung, die die Annahme stützt, daß an der Stelle der benachbarten Karmelitenkirche (dieser Platz hieß einst die Hofstatt) der 898 erwähnte karolingische Königshof stand.

Als letzter Wirt zum Helmstuhl erscheint im Einwohnerverzeichnis 1834 Eberhard Daniel Schön. seine Witwe verkaufte 1843 die Wirtschaftsgerechtigkeit an den Kaufmann I Karl Hoffmann. schließlich kam sie 1847 an den Bierbrauer Heinrich Lettenmeyer, der sie auf seinen vor dem Reimlinger Tor gelegenen Garten übertrug« Im Jahr 1850 erhielt er die Erlaubnis, den Schild zum Helmstuhl in den zum Pfau umzuwandeln.



Dr. Gustav Wulz, Die Nördlingen Wirtschaftsgerechtigkeiten, in: Einwohnerbuch für Stadt und Landkreis Nördlingen, Nördlingen, 1956.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.