Der Maler Hans Schäufelin verbrachte seine Lehrzeit wohl in Nürnberg, wo er 1503-1507 als Mitarbeiter in Albrecht Dürers Werkstatt arbeitete. Danach bereiste er Augsburg, Südtirol und das Ries, wo er Auftraggeber für seine Kunst fand. 1515 fertigte Schäufelin das Wandgemälde "Judith und Holofernes" in der Bundesstube im Nördlinger Rathaus, woraufhin er "seiner Kunst halben" das Bürgerrecht geschenkt bekam.
In Nördlingen bot ihm die neu erbaute St.-Georgs-Kirche ein weites Arbeitsfeld. Viele der Epitaphien und Altartafeln tragen seine Signatur, das "HS" mit der kleinen Schaufel.
Mit beginnender Reformation setzte in der Reichsstadt Nördlingen zwar kein radikaler Bildersturm ein, doch scheinen auch die Aufträge für protestantische Bilder auszubleiben. Unter dem Eindruck der neuen Lehre suchte Schäufelin nach 1521 verstärkt weitere Arbeitsgebiete, wie die Anfertigung von Holzschnitten oder Bürgerporträts.