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    • Bierbrauen&Trinken

      Bierbrauen&Trinken  Hier gelangen Sie zur interaktiven Wirtshauskarte. Historische Wirtshäuser und Brauerein in der Geschichte Nördlingens  

    • Lapidarium

      Im Reihl-Haus zeigen Steindenkmäler wie z.B. der römische Weihestein Nördlinger Geschichte.  Besichtigung im Rahmen einer Stadtführung. Buchung Tourist-Info Tel. 09081/84-216.

    • Sebastian Taig

      Sebastian Taig ist neben Herlin und Schäufelin der dritte große Nördlinger Künstlername. Den Bericht über die jüngste Forschungsarbeit finden Sie hier.

In der Beschneidungsszene gruppieren sich die Anwesenden um einen Altar. Ein hoher Priester mit Brokatmantel und einer Kopfbedeckung, die einer Mitra ähnelt, nimmt gerade die Beschneidung vor. Seine zwei Gehilfen assistieren ihm dabei und halten das Christuskind. Der vorne rechts sitzende Gehilfe ist mit der für die Zeit typischen Gugel bekleidet, einer Kapuze mit Schulterkragen und überdimensionaler Verlängerung des Kapuzenzipfels. Ein dritter Gehilfe hält ein Salbgefäß bereit. Joseph steht hinter dem Altar und hebt seine Hand, als wolle er das Kind beruhigen. Eine weibliche Begleitfigur verfolgt das Geschehen. Dem Gesetz Moses folgend mussten die Söhne bis zum achten Tag nach der Geburt beschnitten werden, als symbolisches Zeichen des mit Gott geschlossenen Bundes. Mit der Beschneidung war zudem die Namensgebung verbunden. Maria fehlt bei diesem Ereignis, da eine Mutter nach der Geburt als unrein galt und den Tempel bis zur Reinigung nicht betreten durfte. Eine Beschneidung konnte von den Eltern oder auch einem Arzt vorgenommen werden. Ein Gang in den Tempel war hierfür nicht erforderlich. Doch die Darstellungen des Spätmittelalters versetzen diese Szene im allgemeinen in ein sakrales Umfeld, wie es auch bei Herlin zu beobachten ist. Bemerkenswert ist zudem, dass die Beschneidung in spätmittelalterlicher Kunst fast ausschließlich im Rahmen von zyklischen Darstellungen der Kindheit und Jugend Christi und nur höchst selten als einzeln stehendes Bildmotiv gestaltet wurde. In der Beschneidung Christi sah man die Verpflichtung Jesu gegenüber dem alten Gesetz. Gleichzeitig ist das Geschehen, bei dem das erste Mal das Blut des Erlösers vergossen wurde, als Anspielung auf die Passion verstanden worden. Die Legenda Aurea widmete der Beschneidung Christi ein eigenes Kapitel, um Sinn und Bedeutung dieses Ereignisses zu erläutern.

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