Museum

FB

Neues

Für die Verkündigungstafel hat Friedrich Herlin Rogier van der Weydens Verkündigungsdarstellung des Columba-Altares in großen Teilen kopiert. Innenraum und Anordnung der Figuren stimmen weitgehend überein. Nur in Details weicht er von seiner Vorlage ab, z. B. gestaltet Herlin anstelle der Lilie Maiglöckchen als Symbol für die Jungfräulichkeit. Maria und Gabriel erreichen nicht die Ausdruckskraft der Figuren seines Vorbildes, doch Leuchtkraft und Intensität des Kolorits der Herlin Tafel stehen dem Werk van der Weydens kaum nach. Die Tatsache, dass der Maler die Verkündigungsdarstellung van der Weydens derart genau nachbildet, führt zu der bereits erwähnten Vermutung, dass sich Herlin in Köln aufhielt. Die Kunst Rogier van der Weydens beeinflusste Generationen von Künstlern in den Niederlanden und ihren Nachbarländern. Der Stil der niederländischen Kunst im allgemeinen und die Malerei van der Weydens im besonderen war auch die im Heiligen Römischen Reich gefragte Kunstrichtung. Der Columba-Altar, geschaffen im Auftrag eines Kölner Kaufmannes für die Columba-Kirche und die zahlreichen Anlehnungen an dieses Werk reflektieren diese Nachfrage sehr deutlich. Dass das Können der niederländischen Malweise gesucht war, belegen auch die Nördlinger Quellen. 1489 empfiehlt sich ein fremder Maler dem Nördlinger Rat mit Hinweis, dass er mit niederländischer Malerei umgehen könne. Mit großer Sicherheit beruhte der Erfolg Friedrich Herlins darauf, dass er sich für seine Werke an der Kunst Rogier van der Weydens orientierte und dessen Stil und Farbigkeit sehr gut beherrschte.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.